Bart Brentjens und Carsten Bresser vom Team T-Mobile gewannen auch die letzte Etappe der sechsten TransAlp-Challenge von Mittenwald nach Riva. Mit 13:40 Minuten Vorsprung vor Karl Platt und Mannie Heymans siegten sie auf den 61 Kilometern von Andala nach Riva del Garda. Die beiden Magentabiker sicherten sich mit ihrem siebten Tagessieg damit nach 28:45 Stunden auch die Gesamtwertung mit 1:02 Stunden Vorsprung auf Platt/Heymans. Was sich die beiden stolzen Väter für die letzte Etappe haben einfallen lassen, erzählt Carsten in der letzten Ausgabe des gemeinsamen TransAlp-Tagebuchs. Riva, 26. Juli 2003
Hallo liebe Leute,
puuh, jetzt ist fertig! Es war doch ganz schön anstrengend. Heute wollten wir unbedingt als Erste auf der Schlussetappe über die Ziellinie fahren. Karl und Mannie hatten sich vermutlich das Gleiche vorgenommen. Sie sind wegen einer langen und technisch schwierigen Abfahrt extra mit Fully angetreten. Also haben wir sehr früh am Berg attackiert um mit Vorsprung in die Schlussabfahrt zu gehen.
Das hat auch gut geklappt. Wir haben bergrunter dann nicht mehr viel verloren, weil die Verfolger entsprechend viel riskierten und sich auch noch einen Defekt eingehandelt haben.
Für die Zieleinfahrt haben wir uns gut vorbereitet. Bodo hat uns bei der letzten Verpflegung ein präpariertes T-Shirt gereicht. Bart hat es eingesteckt und als wir in Riva auf die Zielgerade kamen hat er es ausgepackt. Wir haben es zwischen uns aufgespannt. „Für Florian und Bartje“ haben wir da draufgepinselt. Sprecher Sven Simon haben wir vorher informiert, dass das unsere Söhne sind, und so weiter.
A propos Florian. Jetzt bin ich froh, dass ich wieder nach Hause komme. Der Kleine ist jetzt 20 Tage alt und ich habe ihn nur fünf davon gesehen. Profi-Schicksal eben.
Das Fazit aus den acht Tagen fällt natürlich trotzdem positiv aus. Nicht nur, weil wir gewonnen haben. Nachdem ich schon mit Karl im vergangenen Jahr eine super Zeit erlebte, hat es auch mit Bart super funktioniert. Wir haben uns gut ergänzt und es hat Spass gemacht. Für mich war es auch eine Ehre, mit einem Weltmeister und Olympiasieger die TransAlp zu bestreiten.
Tja, schade, dass Bart gesagt hat: „Mit Carsten? Nie wieder!“. Okay, war Scherz. So ist er halt, der Bart. Ein kleines Grinsen in den Mundwinkeln und dann ein trockner Witz. Bart hat sich schon Gedanken über das nächste Jahr gemacht. Als Vorbereitung für die Olympiade könne er sich das gut vorstellen, meint der Kollege.
Na gut, es ist noch `ne Weile hin bis Athen. Jetzt sind wir in Riva und lassen die 652 Kilometer und die 21 000 Höhenmeter noch mal Revue passieren. Unsere Beine werden sich noch ein paar Tage dran erinnern.
Bis die Tage wünsche ich euch: Kette rechts!
Euer Carsten
Ach ja: Viele Grüße auch von Bart - mit einem Grinsen in den Mundwinkeln
